LASIK bei Weitsichtigkeit (Hyperopie)
Der Unterschied zur Behandlung der Kurzsichtigkeit liegt darin, dass hier, nach zurückklappen des Flaps, nicht zentral verdampft wird, sondern nur ringförmig, in der äußeren Peripherie der Hornhaut. Durch diese Ansteilung der Hornhaut wird eine natürliche Plus- oder Sammellinse gebildet, die die Lichtstrahlen wieder auf der Netzhaut vereinigt. Der Flap wird danach ebenfalls zurückgelegt. Wegen des größeren Abtragungsdurchmessers bei der Hyperopiebehandlung eignet sich die Lasikmethode nur bedingt.
Femto-LASIK (Femto-Laser-in-situ-Keratomileusis)
Bei der Femto-LASIK-Behandlung erfolgt der Hornhautschnitt ohne Mikrokeratom allein durch den Femtosekunden-Laser. Es handelt sich um einen reinen Lasereingriff. Es muss jedoch zusätzlich der Excimerlaser als zweiter Laser zur Behandlung des Brechkraftfehlers eingesetzt werden, aus medizinischer Sicht eignet sich aber nicht jeder Patient für diese Behandlungsmethode. Einschränkungen hinsichtlich der Anwendbarkeit der einzelnen LASIK-Methoden können z.B. die Hornhautdicke, die Brechkraftstärke, Trockenheit des Auges und berufliche Qualifikation sein
Vorteile der LASIK/Femto-Lasik
- Schnellere Wiederherstellung des Sehvermögens
- Verminderte postoperative Beschwerden
- Gutes Verfahren bei einem mittleren Grad an Fehlsichtigkeit. Die Grenze liegt jedoch bei ca. -5,0 Dioptrien und ist limitiert durch die verfügbare Hornhautdicke
- Der Vorteil des technisch aufwendigen Schnitts mit dem Femtosekundenlaser ist die geringere Flapdicke im Vergleich zur herkömmlichen Lasik.
Nachteile der LASIK/Femto-Lasik
- Da die Verbindung am peripheren Rand nach Jahren noch lösbar ist, kann es dadurch zu Sehschwankungen durch Luftdruckveränderungen kommen. Bestimmte Berufsgruppen (Berufspilot, gewisse Polizeidienste etc.) sind daher ausgeschlossen.
- Höherer technischer Aufwand und damit höhere Risiken und Komplikationsmöglichkeiten
- Limitierung der Resthornhautdicke von 350µ zur Vermeidung der Keratektasie (progressive, krankhafte Vorwölbung der Hornhautmitte), die dem Keratokonus ähnlich ist.
- Das Auftauchen oder eine Verstärkung des Sicca Syndroms ("trockenes Auge") ist vor allem bei Frauen möglich.
Bitte beachten Sie:
3 bis 5 Tage vor der Behandlung müssen weiche Kontaktlinsen entfernt werden. Für Träger von harten Kontaktlinsen gilt ein Abstand von 4 Wochen.
Auf Augen Make-up sollte verzichtet werden.
Eignung
Diagnostik/Voruntersuchung
Sollten Sie sich für eine refraktive Behandlung entscheiden, werden umfangreiche diagnostische Voruntersuchungen durchgeführt. Diese beinhalten die Prüfung der Sehstärke (subjektive und objektive Refraktionsmessung) sowie die Brillenausmessung. Weitere Feinabstimmungen werden durch die Untersuchung der vorderen- und hinteren Augenabschnitte, der Messung des Augeninnendrucks und der Hornhautoberflächen- (Hornhauttopographie) beziehungsweise Hornhautdickenmessung vorgenommen. Die Dunkeladaptation, die Blendempfindlichkeit, das Gesichtsfeld und die Pupillen können zusätzlich untersucht und gemessen werden. Eine Aberrometrie zur Untersuchung von Abbildungsfehlern gehört ebenfalls zur etwaigen Feindiagnostik.
Ausschlusskriterien
- fehlende Stabilität der Refraktion (> 0,5 dpt pro Jahr)
- Linsentrübungen
- Schwangerschaft
- Alter unter 18 Jahren, da die Fehlsichtigkeit noch zunehmen kann
- Zu hohe Kurz- und Weitsichtigkeit. Hier kann die Linsenchirurgie eine alternative Methode sein
Ablauf nach der LASIK/Femto-LASIK
Die Laser-Therapie endet mit dem Einsetzen von therapeutischen Kontaktlinsen, die 4-6 Tage als Verbandlinsen getragen werden müssen. Falls die Linsen nicht vorzeitig herausgespült wurden, werden sie zu diesem Zeitpunkt selbstständig oder durch einen Spezialisten (Optiker oder Augenarzt) entfernt. Danach sind weiter augenärztliche Kontrolluntersuchungen nach 2-4 Wochen, sowie nach 4-8 Wochen vorgesehen und erforderlich.
Obwohl die Operationen nahezu schmerzfrei sind, kann es nach der Behandlung in den ersten 24 Stunden zu ungefährlichen Schmerzen (ähnlich einer Verblitzung oder einem Fremd-körpereintritt), zu Augentränen und zu Lidschwellungen kommen. Diese Symptome klingen in den folgenden Tagen wieder völlig ab. Zur Linderung erhalten Sie schmerzstillende und entzündungshemmende Medikamente von uns. Da das Auge in der ersten Zeit nach der Operation licht- und blendempfindlich sein kann, sollten zunächst keine nächtlichen Autofahrten und ähnliches unternommen werden.
Wie sehen die Ergebnisse aus?
Unsere langjährigen klinischen Erfahrungen zeigen, dass bei einem Teil der Behandlungsfälle eine Regression auftreten kann. Ein Teil des behandelten Brechkraftfehlers bildet sich dabei durch neugebildete Hornhautschichten zurück, wodurch es vorübergehend zu einer geplanten leichten Weitsichtigkeit nach Behandlung der Myopie und zu einer leichten Kurzsichtigkeit nach Behandlung der Hyperopie kommen kann. Diese Erfahrungswerte werden jedoch bei den jeweiligen Eingriffen berücksichtigt und durch den Einsatz von modernen Excimerlasern der neuesten Generation hat sich die Voraussagbarkeit außerdem deutlich verbessert. Sollte später der Brechkraftfehler wieder zunehmen, lässt sich eine Behandlungswiederholung, ein sogenanntes Re-Shaping durchführen. Eine exakte operative Korrektur auf einen Wert von ± 0 Dioptrien lässt sich jedoch am menschlichen Auge nicht garantieren. In Einzelfällen kann es sinnvoll sein, auf einem oder auf beiden Augen eine leichte verbleibende Kurzsichtigkeit (Restmyopie) anzustreben, um die Sehgewohnheiten, vor allem im Nahbereich, zu erhalten.
Nach der Operation stabilisiert sich die Brechkraft in der Regel sehr schnell, wobei die Patienten in den ersten 3 Monaten die größten Veränderungen erfahren. In der ersten Phase kommt es meist zu erhöhter Blendungsempfindlichkeit, die im Verlauf der Zeit nachlässt. Durch die von uns vor dem geplanten Eingriff durchgeführte Messung und Berücksichtigung der Pupillenweite bei Dunkelheit können diese Erscheinungen in der Regel jedoch verbessert werden.
Sonnenbrille und Augentropfen
Bei Sonneneinstrahlung sollte in den ersten Wochen unbedingt eine Sonnenbrille mit 100% UV-Schutz getragen werden. Außerdem ist es unerlässlich, die von uns verordneten Augentropfen ein-, sowie die bereits beschriebenen augenärztlichen Kontrollen wahrzunehmen.