Photodynamische Therapie mit Visodyne (PDT)

Seit mehreren Jahren gibt es mit der Photodynamischen Therapie (siehe PDT) eine erfolgsversprechende Behandlung mit dem lichtaktiven Wirkstoff Verteporfin (Visudyne™ von Novartis), der schadhafte Netzhautgebiete abdichtet, ohne gesunde Zellen zu zerstören. Sie ist vor allem zur Bekämpfung der klassischen Wucherung bei feuchter AMD geeignet. Das Medikament wird über einen Tropf in die Blutbahn geführt und mit einem speziell dafür konstruierten Laser im Augeninneren aktiviert. Die Behandlung ist schmerzfrei. Mit der Photodynamischen Therapie (PDT) ist es nun möglich, bestimmte Erscheinungsformen der AMD zu behandeln und in vielen Fällen eine ansonsten unausweichliche schwerste Sehverschlechterung zu verhindern. Das Risiko einer schweren, dauerhaften Sehverschlechterung kann je nach Ausgangsbefund bis um das Vierfache gesenkt werden. Die Photodynamische Therapie (PDT) zur Behandlung der gefürchteten AMD kann bei rechtzeitiger Therapie vor weitgehender zentraler Erblindung schützen.
In Verbindung mit einer Volon A Injektion (Triamcinolon) konnte das Ergebnis in manchen Fällen weiter verbessert werden.
Nach der Behandlung PDT muss für ca. 2 Tage eine dunkle Schutzbrille getragen werden, die Sie von uns erhalten. Helles Licht, insbesondere Sonnenlicht, Solarien und Halogenlicht sollte gemieden werden. Vorsicht ist insbesondere geboten bei Zahnarztbesuchen; das helle Licht der Lampen kann unter Visudyne®-Einfluß zu Schäden an den Augen führen.
Anti-VEGF Therapie (Behandlung mit einem antiangiogenetischen Faktor)
Die feuchte AMD ist, wie bereits beschrieben, gekennzeichnet durch das krankhafte Wachstum von Blutgefäßen in die Netzhaut. Ein neuer Ansatz für die Behandlung besteht in der Hemmung dieses Gefäßwachstums durch eine gezielte Blockade des Wachstumsfaktors VEGF-A (vaskulärer endothelialer Wachstumsfaktor). Das VEGF-Protein spielt eine entscheidende Rolle bei der Gefäßneubildung (Angiogenese) und ist einer der wichtigsten Faktoren für die Bildung neuer Blutgefäße. Der Prozess der Angiogenese wird normalerweise während der gesamten Entwicklung und des Erwachsenenlebens gesteuert. Das unkontrollierte Wachstum neuer Blutgefäße ist ein wichtiger Faktor für eine Reihe von krankhaften Zuständen wie etwa der feuchten AMD.
Es gibt derzeit verschiedene Mittel, Lucentis® (www.lucentis.ch), Macugen® (www.pfizer.co.uk), Avastin® (off-label use:www.3sat.de/nano/astuecke/108685/index.html:) und Eyelea® (www.eylea.com) die intravitreal (ins Auge) unter sterilen Bedingungen in ca. 4-8 wöchigem Abstand injiziert werden. Eine Kombinationstherapie von PDT, Triamcinoloninjektion und Anti-VEGFMitteln stellt einen weiteren vielversprechenden Ansatz dar.
Wie wirken die VEGF Hemmer?
Sie sind künstlich hergestellte sogenannte monoklonale Antikörper, der den “vascular endothelial growth factor” (VEGF) hemmen. VEGF ist eine Substanz, die sich an bestimmte Zellen bindet und damit die Neubildung von Blutgefässen anregt (sog. Angiogenese). Wenn
diese VEGF Hemmer an VEGF “andocken”, kann dieses VEGF die Neubildung und das Wachstum von Blutgefässen nicht mehr stimulieren.
Die Medikamente werden intravitreal, d.h. direkt in den hinteren Augenabschnitt (Glaskörper s.Bild) injiziert. Dies findet im Bereich der so genannten Pars Plana, ca. 4 mm vom Hornhautrand entfernt, statt. Man wendet in der Augenheilkunde solche intravitrealen Injektionen an, um hohe Wirkstoffkonzentrationen direkt an den Wirkort zu bringen. Durch diese Vorgehensweise zielt man darauf ab, die Wirkstoffkonzentrationen im übrigen Körper möglichst niedrig zu halten, um dadurch mögliche Nebenwirkungen außerhalb des Auges zu reduzieren. Da die Wirkung im Glaskörper und in der Netzhaut mit der Zeit durch natürlichen Abbau nachlässt, ist eine wiederholte Injektion alle 4 (Lucentis®,), 8 (Avastin®, Eyelea®) und 6 (Macugen®) Wochen notwendig, um eine kontinuierliche Wirkung auf die krankhafte Gefäßneubildung bei feuchter Makuladegeneration zu erreichen. Die Injektionen finden ambulant und unter örtlicher Betäubung (Tropfanästhesie) statt und sollten meist schmerzlos sein. Laut Pfizer dauert die Therapie bei feuchter Makuladegeneration 1 bis 2 Jahre. Zurzeit werden anfänglich 3 Spritzen im monatlichen Abstand gegeben, um danach zu entscheiden, ob weitere notwendig sind. In den meisten Fällen ist jedoch zu erwarten, dass die Behandlung bei feuchter Makuladegeneration dauerhaft durchgeführt werden muss, da immer wieder eine Tendenz zu erneutem "unerwünschten" Gefäßwachstum besteht (wie dies auch die Erfahrung mit der PDT zeigt), da die Ursache dafür (schlechter Stoffwechsel, Durchblutung etc. in der Makula) und damit die trockene Makuladegeneration, weiterhin besteht.
Alternativen
Wenn eine Behandlung mit den heute zur Verfügung stehenden Methoden nicht erfolgversprechend ist, werden wir Sie eingehend über die Möglichkeiten informieren, die vergrößernde Sehhilfen bieten. Dabei handelt es sich um optische und elektronische Hilfsmittel, mit denen auch bei fortgeschrittener Erkrankung vor allem die Naharbeit und das Lesen wieder möglich werden können. Spezielle Brillen, Vergrößerungslupen und andere Sehhilfen müssen in Ruhe ausprobiert werden, um das jeweils beste System zu finden und zu verschreiben. Dabei sind medizinische, physiologische, optische und psychologische Voraussetzungen ausschlaggebend. Für viele Patienten können auch Großdruck-Ausgaben von Büchern oder diverse andere Medien sinnvoll sein.
Mit den optischen Hilfsmitteln wird durch Vergrößerung das intakte äußere Gesichtsfeld besser ausgenutzt. Die Gewöhnungsphase bei solchen optischen Hilfsmitteln kann etwas dauern. Sie werden aber von den meisten Patienten als sehr hilfreich empfunden.